Als Mitarbeiter am Business Analytics and Data Science-Center der Universität Graz sowie Assoziiertes Smart Regulation-Mitglied beschäftigte sich Johannes Paul Zeiringer mit dem organisationsübergreifendem Datenaustausch in Lieferketten und damit verbundenen Risiken. „Hier ist vor allem das Risiko der unbeabsichtigten Offenlegung von wettbewerbskritischem Wissen im Rahmen des Datenaustauschs hervorzuheben. Mit zunehmenden Digitalisierungsgrad sind Bewusstseinsbildung im Unternehmen sowie einfache Handhabung von Problemsituationen mehr denn je erforderlich“, betont Johannes Zeiringer.
Bewusstseinsbildung in Unternehmen
Das Dissertationsprojekt, das von Prof. Stefan Thalmann und Prof. Johannes Zollner betreut worden ist, rückt die Balance von Teilung sowie Schutz des unternehmensinternen Wissens in den Mittelpunkt. „Um diese Ausgewogenheit zu gewährleisten, ist es nicht nur erforderlich, Entscheidungsträgern im Unternehmen bewusst zu machen, welche Wissensrisiken auftreten können, sondern auch wie man Wissen schützen kann“, sagt Zeiringer.
Unsicherheit, fehlendes Vertrauen oder mangelnde Schulung im Umgang mit digitalen Werkzeugen sind organisatorische Hürden, die es zu überwinden gilt. „Diese Barrieren gelten für nahezu alle berufstätigen Personen unserer Gesellschaft – die Forschung kann dabei helfen diese abzubauen“, weiß der Wirtschaftsinformatiker. Daher entwickelte er im Zuge seines Dissertationsprojektes Designanforderungen für entscheidungsunterstützenden Tools, die zur Erfüllung wissenschaftlicher und fachlicher Standards beitragen und das Management von Unternehmen in Hinblick auf Wissensrisiken in digitalen Lieferketten unterstützen können.
Forschung mit Mehrwert
Die Arbeit von Johannes Zeiringer leistet in mehrfacher Hinsicht einen Beitrag für Wissenschaft und Praxis. Erstens wurden Herausforderungen, die sich aus neuen (digitalen) Wissensrisiken ergeben, sowie Hinweise auf mögliche Gestaltungsanforderungen zu deren Bewältigung identifiziert. Zweitens hat Zeiringers Arbeit die im professionellen Unternehmensumfeld identifizierten Herausforderungen gesammelt und damit teilweise völlig neue Erkenntnisse geliefert. Und drittens stellt das Dissertationsprojekt durch die Evaluierung von Designanforderungen für eine mögliche Entscheidungsunterstützung zum Ausgleich von Wissensaustausch und -schutz neue Erkenntnisse für Wissenschaft und Praxis zur Verfügung.
Innerhalb der Dissertation konnte Johannes Zeiringer bereits fünf Beiträge publizieren, ein weiteres Paper erscheint im Januar 2024.
Text: Maria Fanta & Johannes Zeiringer